Die Lymphatische Versorgung ist ein Teil der Kompressionstherapie. Durch den flächigen Druck wird der Ausbildung von Ödemen vorgebeugt und der Lymphabfluss bzw. der venöse Rückfluss unterstützt.

Ein Lymphödem ist eine chronische Erkrankung, bei der sich eine proteinreiche Flüssigkeit namens Lymphe oder Lymphflüssigkeit im Gewebe direkt unter der Haut ansammelt und Schwellungen verursacht. Das Lymphsystem durchzieht den gesamten Körper und fungiert als Leitungssystem für die Lymphflüssigkeit. Wenn das Lymphsystem nicht mehr richtig funktioniert, sei es aufgrund einer angeborenen Störung oder einer Schädigung durch eine OP, eine Strahlentherapie oder ein Trauma, kann der Körper die Lymphflüssigkeit nicht ordnungsgemäß abtransportieren. Ein nicht funktionierendes System hat zur Folge, dass Eiweiße und Gewebsflüssigkeit nicht abtransportiert werden, sondern im Gewebe zwischen den Zellen verbleiben. An der betroffenen Stelle entsteht eine Schwellung. Die Schwellung kann Teile des Körpers betreffen, meistens sind das Arme und Beine oder auch Brust oder Brustwand, Kopf und Hals oder Genitalien.

Der Begriff Lipödem setzt sich aus den griechischen Worten „lípos“ (Fett) und „oídema“ (Geschwulst; Schwellung) zusammen und beschreibt eine chronische und zudem schmerzhafte Fettverteilungsstörung mit Wassereinlagerungen. Da die Krankheit überwiegend Hüfte und Oberschenkel betrifft, der Rest des Körpers jedoch normale Proportionen aufweist, spricht man auch vom „Reiterhosenphänomen“. Das Lipödem ist sehr schmerzhaft und Patienten leiden aufgrund ihres Aussehens oft auch psychisch. Noch dazu können häufige Fehldiagnosen wie Adipositas (Fettleibigkeit) zusätzlich belasten.

Um eine wirkungsvolle Entstauung zu gewährleisten, sollte die Manuelle Lymphdrainage (MLD) mit der Kompressionstherapie kombiniert werden. Daher sollten direkt nach der MLD spezielle Kompressionsverbände/Bandagierungen (Phase 1) durch den Therapeuten angelegt werden. Dieser spezielle Verband drückt auf die betroffene Stelle, sodass der Umfang des Ödems sich täglich verringert. Wenn das Gewebe entstaut ist, wird der Kompressionsverband für die Erhaltungsphase durch einen flachgestrickten Kompressionsstrumpf (Phase2) ersetzt. Dieses hochwertige und individuell angemessene Hilfsmittel sichert bei täglicher Anwendung langfristig den Therapieerfolg.

Kompressionsversorgungen können in einem Rundstrick- oder in einem Flachstrickverfahren hergestellt werden. Für  Lip- oder Lymphödeme werden maßgefertigte flachgestrickte Versorgungen empfohlen, damit ein optimales Therapieergebnis erzielt werden kann. Die richtige Beratung, Messung, Anpassung und Auswahl ist entscheidend für ein optimales therapeutisches Ergebnis. Unsere Mitarbeiter sind herstellerunabhängig geschult und haben durch erworbene Zertifikate Ihre Qualifikation bestätigt.

Lymphologische Versorgung